Sturm über Wien

So ein Sturm ist in Wien wirklich selten. Das Wetter hier ist eher lau. Doch dieses Mal mitten im Sommer fiel Hagel vom Himmel mit solcher Intensität, dass fast alle meine Nachbarn auf ihre Balkons rausgekommen sind um dieses Schauspiel der Natur staunend zu beobachten.
Der Hagel hatte die Grösse von kleinen Steinen.

Am nächsten Tag wiederholte sich das ganze, nur diesmal war es eher Regen als Hagel. Der Regen und Wind peitschten die Strassen regelrecht durch.

Paar Freunde von uns wollten, dass wir sie auf die Fanmeile begleiten um den Metsch Türkei – Deutschland zu schauen. Das wäre sicher lustig! Und man konnte tolle Bilder schiessen. Aber andererseits weiss ich nicht welche Kamera solche Wolkenbrüche überstanden hätte 😉

Ich liebe Unwetter! die Urgewalt der Natur zu spüren ist grossartig. Es hat etwas Reinigendes und man wird sich wieder bewusst wie klein die Menschen sind und dass sie ein Teil dieser Natur sind und über sie nicht herrschen können

Surreale Schönheit Brasiliens

Es gibt Orte, die so schön sind, dass einem fast der Atem stockt. Zu diesen Orten gehört zweifellos Brasilien. Man ist irgendwo in Brasilien und denkt sich: „wow, das ist so schön, es kann einfach nicht mehr überboten werden“ und dann macht man zwei Schritte und es wird noch schöner.
Wie zum Beispiel an diesem Tag im Nationalpark in der Nähe von Penedo: wir gingen ca. eine halbe Stunde einen schmalen geschwungenen Pfad hinauf. Manchmal war unser Weg überdeckt von kleinen violetten Blumen. So poetisch! Und dann auf einmal stand dieser riesige Wasserfall vor uns. Wir blieben wie angewurzelt stehen und konnten vor Begeisterung ein paar Minuten nur noch ein einziges Wort sagen: „Wow!“

Nur zwei Stunden später als wir den National Park verlassen wollten, stellte mein Schwager fest, dass wir kein Benzin mehr im Tank haben und irgendwo stehen bleiben müssen. Er stellte das Auto am Wegrand ab und fragte ob wir mitkommen. Wir stiegen ein paar Stufen rauf aber statt der erwarteten Tankstelle, sah ich das schönste was ich je gesehen habe (und das war nur zwei Stunden dachdem ich gedacht habe, dass das schönste was ich je gesehen habe jener Wasserfall war :). Diese Dosis Schönheit so unerwartet war fast wie ein Schock!


Wieder blieb ich wie angewurzelt mit offenem Mund stehen. Nachdem ich mich ein bisschen erholt habe beschloss ich ein paar Fotos zu machen. (Ein Tourist sollte seine Pflichen nie vergessen! ;)).
Doch die Fotos waren sehr enttäuschend. Sie wiedergaben nicht mal mikrige paar Prozent von dem was die Augen sehen konnten. Alles sah so irgendwie ausgebleicht aus, farblos ohne Tiefenschärfe. Ich erwog kurz alle meine Brasilienfotos zu löschen und die Eindrücke in Erinnerung zu behalten.
Doch der Wille dies umzusetzten war nicht stark genug.