Frauen wie Göttinnen

Meine Blog-Freundin Radha, die aus Italien stammt aber seit einigen Jahren in Hong Kong lebt, hat mich aufmerksam auf dieses schöne, traditionell chinesische Kleidungsstück gemacht. Hanfu ist sehr angenehm zum Tragen hat sie mir gesagt und anders als Kimono auch sehr einfach zum Anziehen.

Es fasziniert mich immer wieder wie die traditionellen Kleider die Schönheit einer Frau unterstreichen. Sie lassen Frauen wie Göttinnen aussehen oder im Falle des Hanfus wie kostbare Blumenblühten. Und die Männer wie Männer. Hanfu bringt es sogar fertig auf einer Frau weiblich auszusehen und auf einem Mann männlich 🙂

Radhas Blog ist voller Inspiration und frischer, orgineller Ideen. Und was mir besonders gefällt sie bringt einem den Alltag in Hong Kong näher. Man findet auch allerlei Interessantes über die Chinesische Kultur.

Link: Boundless Inspiration

Meine Lieblingsartikeln von ihr:
Tao is here
Chinese Essence
Cooking does really make people queens and kings
Green Souls of the World
Silent Worrior´s notes on the weekend
und vieles mehr

Wer sich noch mehr von den schönen Hanfus anschauen möchte kann diesen Blog besuchen. Die Fotos stammen von dort. Man kann sich sogar einen Hanfu bestellen wenn man chinesisch kann 🙂

Brauchen wir wirklich Mode?

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Mode kann so absurd sein! Und sie lässt uns wie eine Herde Schaffe hierhin und dorthin laufen. Will uns glauben lassen, dass wir nicht schön und nicht cool sind wenn wir uns nicht einem gerade herrschenden Trend unterordnen. Und sie ändert sich ständig! Wenn es nach den Designern ginge würden alle Frauen mindestens 3 Mal im Saison ihre ganze Garderobe wegschmeißen und sich neue beschaffen. Eine richtige Goldtruhe… für manche.  

Das ganze Ding mit der Mode hat schon ziemlich absurd begonnen und seitdem hat sich an dem Konzept nicht viel verändert, die Verpackung ist nur eine andere. Falls Du eine modebewusste Person bist, lass Dir sagen was Du in den letzten 300 Jahren alles mitgemacht hättest: 

Im 18ten Jh. würdest du meterhohe Frisuren tragen.  

Zu besonderen Anlässen würdest du dir in die Haare Motive einflechten lassen wie z. B. eine Rodelbahn oder einen Springbrunnen. Diese Frisuren wären manchmal so hoch, dass Du Dich nicht frei bewegen könntest. Zwei Pagen würden Dir überall folgten und den Turm auf ihrem Kopf von beiden Seiten mit einem Stock stützten. Wollten die Damen irgendwo mit einer Kutsche fahren, mussten sie sich auf dem Boden knien oder gar den Kopf aus dem Fenster stecken um Platz für die Frisur zu schaffen.Damit die vielen Locken an ihrem Platz bleiben, würdest Du dir Schweineschmalz in die Haare schmieren lassen und um sich von den gewöhnlichen Leuten zu unterscheiden wurden die Haare anschließend mit Weizenmehl bestreut. 

„Ungeheure Mengen von Weizen- und Reismehl wurden in Europa zur Herrichtung der Frisuren verbraucht. Dadurch soll dem Volk nicht selten das tägliche Brot gefehlt haben. Haarwaschen war so gut wie unbekannt.“ 

Meist wurde diese Frisur mehrere Wochen getragen.  

Die Herstellung solcher Frisuren dauerte viele Stunden und kostete Unmengen Geld (Friseure haben manches Mal besser verdient als Minister). Nachts müssten Sie das frisierte Köpfchen in einem Gestell ruhig halten. Während all dieser Zeit konnte das Haar weder gekämmt noch gesäubert werden. Es war ein Paradies für Läuse und Ungeziefer. Es sollen sich auch Mäuse in den nahrhaften Haaraufbauten eingenistet haben.  

Gegen das Jucken und Stechen benutzte man Grattoir, einen langstieligen Kratzer, um die Kopfläuse eine wenig beiseite zu schieben. Es gab auch winzige Flohfallen aus Elfenbein, die man am Körper trug. Sie waren mit blutbenetztem Wattebausch gefüllt und von innen mit Honig und Sirup bestrichen. Durch winzige Löcher lockten sie die Plagegeister hinein, satt gegessen und dick konnten sie durch die kleinen Öffnungen nicht wieder raus kriechen.  

Wenn Sie eine modebewusste Dame des 18ten Jh. wären, würden Sie sich vor Wasser ekeln und es als gesundheitsschädigend ansehen. Im „Journal des Luxus und der Mode“ findet man folgende kosmetische Beratung: „Es wird wohlgetan sein, sich das Gesicht nicht mehr als einmal alle 8 oder 12 Tage zu waschen“. 

Aber zum Glück gab es damals schon Parfüm.  

Mit dem hat man sich geradezu überschüttet um den unangenehmen Körpergeruch zu verdecken. Nicht nur die Haare, sondern auch Gesicht, Hände und Arme erhielten eine dicke Schicht Puder. Dieser Puder erhielt Blei, das die Haut beschädigte. Es bildeten sich Pickel und Pustel. Die aber konnte man mit schwarzen Pflästerchen zupicken.  Die Lippen wurden knallrot geschminkt, die Wangen auch. Man konnte sich noch die Adern nachzeichnen. Das so geschminkte Gesicht hatte etwas Maskenhaftes und Komisches an sich. Greisinnen und Kinder wurden auch so geschminkt. Es gehörte auch zum guten Ton über irgendwelche Krankheit zu sprechen. 

Im 19ten Jh. hat man die Korsetts so eng geschnürt, dass sich die inneren Organe entweder nach innen oder nach oben verschoben haben, man bekam kaum Luft und fiel immer wieder in Ohnmacht. 

Und so ging es weiter. Manchmal war die Mode gnädiger mit uns manchmal weniger. Und heute? Ausgedörrte androgyne Models mit Ringen unter den Augen und heraus stechenden Knochen. Von den Designern meist eher entkleidet als bekleidet. Die heutige Mode macht aus den Frauen etwas Objekthaftes, beraubt sie ihrer weiblichen Schönheit und Würde. Wie kann man als Frau das Leben genießen und eigene Fähigkeiten entfalten wenn man meterhohe Frisuren auf dem Kopf balancieren muss, oder bis zur Atemlosigkeit zugeschnürt ist, oder ständig hungrig herumläuft. Warum machen wir das mit? Um zu gefallen? Es kommt mir so vor als würden wir unsere Freiheit benutzen um sie freiwillig aufzugeben. 

Und dabei kann Kleidung so schön sein! Handgemachte Kunstwerke, die die Augen und den Spirit erfreuen und die weibliche Schönheit und Würde betonen.  

Warum sexy sein wollen?  

Wollen wir, dass die Männer nur von unseren Beinen etc. angezogen werden? Als wäre das das Interessanteste an uns! 

Letztens bin ich auf die Campagne von Dove „für die wahre Schönheit“ gestoßen. Da kann man sehr gut sehen wie die Träume von Schönheit gewebt werden; mit einem Faden der „Illusion“ heißt.  

 

http://www.campaignforrealbeauty.com/flat4.asp?id=6909 

 

Und die Designer? Die verdienen sich dumm und dämlich mit unserer so genannten Freiheit. Eine riesige Maschinerie, die mit Ego, Eitelkeit, Unsicherheit etc. angetrieben wird.