Foto: Leela
Warum sind die Inder bloss solch begehrte Informatiker?
Liegt das ihnen in den Genen? 😉 Oder sind ihre Schulen so ausgezeichnet?
Ich denke der Grund ist ein anderer. Sie haben eine ausgezeichnete Aufmerksamkeit. Eine gute Aufmerksamkeit schweift nicht hier und da, sondern bleibt ruhig und fokusiert auf einer Aufgabe. Und ohne gute Aufmerksamkeit wird man kaum ein guter Programmierer.
Einmal habe ich indische Schüler während des Unterrichts gesehen (es waren noch Kinder, vielleicht 7 oder 8 Jahre alt). Eine ziemlich grosse Klasse für unsere Verhältnisse – ca. 70 Kinder. Alle sassen auf der Erde, Aufmerksamkeit auf die Lehrerin gelenkt, keiner hat herum geschaut, niemand war abgelenkt, es war so still und ruhig, dass man eine Fliege hören konnte. Das hat mich wirklich beeindruckt. Ich glaube so manche österreichische Lehrerin würde mit ihrer indischen Kollegin gerne tauschen und ihre 70-Personen Klasse übernehmen ;).
Als kleines Kind hatte ich auch eine ausgezeichnete Aufmerksamkeit. Ich konnte mir alles mühelos merken und habe nie etwas lernen müssen.
Die Aufmerksamkeit kann man trainieren (es ist aber etwas anderes als Gedächtnis). Man kann beobachten wo sie hingeht, wodurch sie sich hingezogen fühlt und sie disziplinieren.
Alle grossen Krieger haben an ihrer Aufmerksamkeit gearbeitet: die Samurais, die Krieger der indianischen Stämme usw.
Ohne gute Aufmerksamkeit sind wir wie ein Luftballon im Wind. Den Windströmen hilflos ausgeliefert. Wir sind nicht Herr unserer Selbst.
Aufmerksamkeit und Kinder
Viele Kinder im Westen sind Zappelphilipe dh. sie sind hyperaktiv und haben eine besonders schlechte Aufmerksamkeit, die sie keine zwei Minuten auf irgendwas richten können. Mit ihnen Mathehausübung zu machen treibt die Eltern zur Weissglut :).
Einmal habe ich gelesen, dass die Epilepsierate bei Kindern in Japan auf einmal scheinbar grundlos drastisch gestiegen ist. Die Ärzte haben versucht herauszufinden woran das liegt und schliesslich haben sie entdeckt, dass ein neuer Zeichenfilm im TV gezeigt wurde: Pikatschu oder etwas ähnliches, wo die Bilder sehr schnell wechseln und alles leuchtet, flimmert, zittert…
Solche Zeichentrickfilme können anscheinend nicht nur die Aufmerksamkeit des Kindes zerstören, sondern auch in manchen Fällen zur Epilepsie führen.
Meditation ist eine ausgezeichnete Methode um die Aufmerksamkeit zu trainieren, sowohl für Erwachsene als auch für die Eltern!
Die Aufmerksamkeit wird dabei auf den Scheitel gerichtet, innerlich wird alles still und entspannt, man fühlt einen kühlen Strom den Körper hinauf fliessen. Danach fühlt man sich frisch und leicht. Ich habe schon Kinder gesehen, die die Meditation so genossen haben, dass sie halbe Stunde ganz ruhig sitzend mit geschlossenen Augen in diesem Zustand geblieben sind.
Meditation für Kinder kann aber auch sehr spielerisch sein. So oder so… für die Aufmerksamkeit ist es eine wahre Wohltat und spätestens bei der nächsten Mathehausübung wird man die Früchte dieser Übung geniessen können 😉
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